Stille Post

Liebe Spex,

wir kennen das ja schon von euch, dass ihr einfach Texte druckt, bei denen ihr aus Versehen den Credit vergesst.

Wir würden an dieser Stelle allerdings gerne dann doch darauf hinweisen, dass wir euch natürlich keinen Leserbrief geschrieben haben, sondern uns lediglich über die schier der Grether-Schwestern amüsierten.

Dennoch viel Glück in den nächsten Monaten. Wir wünschen es nämlich (fast) keinem Magazin, dass es eingestellt wird.

Liebe Grüße,

deine HATE.

(diesmal wirklich)

Obviously.

glasses

Of course I like The Wire, like everyone else in my demographic.“,

sagt Jonathan Franzen im Interview mit dem New York Magazine.

or so they say

ballettcats

via Ballett Cats

… and some is poor.

I’m trying to keep up with artists who have had a similar amount of success as I have had, buying expensive meals, expensive jeans, expensive drinks, and trying my hardest to appear to be making the same amount of money as they are. I’m not them, for whatever above-mentioned reasons, but I just can’t pretend anymore. This is my coming out. I’m done feeling bad about myself. I wish I could afford a personal meeting with Suze Orman. She’s a lesbian. Maybe she could help me reestablish my financial security.

I’m so lucky to have gained so much from my life and my amazing career, but I’m ready to feel secure. I’m ready to build my future and save money so that I can have a family, so that I can enjoy making art and not trying to create a product out of it, so that I can spend more time being present and less time being a workaholic, frantically searching for the profitable answer. And if I need to, I’m ready to get a job, go to work in the morning, get a paycheck once a week, go to the dentist, get a check-up, bottom out to a boss and appreciate music without being worried that I can’t keep up.

We live in a society where people equate success with money. They see me on the pages of Vogue. They see me playing to an adoring crowd. They see me flying to gigs all across the world. And I’m not sure what people imagine, but I’m struggling, too. Over the past couple of weeks, I have realized how many other artists and musicians are in my position, people who are proud of their success but feel unable to continue, based on financial strain. Artists such as Spank Rock, Das Racist and the Drums have featured lyrics on their new records about struggling financially. My band MEN put out a record in February with similar tones. I know the economy is failing, but I think it is important to remember that it is failing for everyone.”

JD Samson: “I love my Job, but it made me poorer

Blog, Blogger, am Bloggesten

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Nervige oberflächliche Berichterstattung diverser Neuigkeiten und Events, am Besten noch völlig unreflektiert oder Kollektionsbesprechungen, die mich an 8. Klasse Bildbeschreibung erinnern. Viel Luft und leider nichts dahinter. Und ganz schlimm: die Wichtigtuerei!

Vanessa, Betreiberin des Blogs Pandafck, hat die Fragen des Zeitonline-Fragebogens beantwortet.

Free Oz

Bild via

„Graffiti ist nicht gewollt. Es ist unerwartet. Die meisten Menschen nehmen Graffiti gar nicht war. Nur Kinder, die sehen das. Wenn ich zum Beispiel in einer fremden Stadt bin merke ich mir keine Straßennamen oder Kreuzungen, ich orientiere mich an Graffitis und Tags … Für Geld kannst du heutzutage jede Fläche haben, es fragt keiner nach Sinn oder Ästhetik. Da sind nackte Ärsche auf dem Werbeplakat und jeden Tag laufen Kinder dort entlang und starren drauf. Was ganz schön im Arsch ist, ist nicht unsere Moral, sondern die der anderen … Wenn ich sehe, was die aufs Dortmunder U für einen Screen gebaut haben, während Schwimmbäder und Kindergärten geschlossen werden, wird mir schlecht. Wir schmeißen ja keine Steine, wir malen bunt. Und wir kommen in Frieden … Ich glaube, dass viele Sprüher kriminell geworden wären, wenn sie nicht angefangen hätten zu sprühen.“ (Sprayer aus einer Stadt im Ruhrpott in einem Interview mit Christina Hahn in Ruhrbarone 02/2010)

I love you

“Es gilt, zu hassen, um wieder lieben und fühlen zu können, es gilt, um sich selber und den anderen nicht mehr als Typus, sondern als völlig unverwechselbaren Menschen kennen zu lernen, die häßliche, oberflächliche Fratze dieser Gesellschaft zu hassen und zu durchbrechen. Der Haß, den ich meine, ist ein Haß gegenüber dem Inhumanen, der versteinerten Konvention, die Geschäftsessen und Beischlaf zu ein und derselben programmierbaren Tätigkeit werden lässt. All die widerlichen Gesichter auf der Straße leben das Gesicht, das ihnen in der jeweiligen Situation aufzusetzen anempfohlen, also befohlen wurde. Sie weichen dem Gespräch, der Echtheit aus, indem sie jedes Gespräch, also jede Person, mit der sie sprechen, einer bestimmten Situation, einer bestimmten, angelernt Art, sie zu meistern, einzuordnen wissen. Sie meistern Menschen, indem sie sprechen, bringen sie hinter sich, haken ab.”

Martin Büsser: Hardcore ade…Eine Abrechnung (1992)

Maschine

Nieder mit dem Glück der Unterwerfung. Es lebe der Haß, die Verachtung, der Aufstand, der Tod. Wenn sie mit Fleischermessern durch eure Schlafzimmer geht, werdet ihr die Wahrheit wissen.

Ophelia, in Hamletmaschine von Heiner Müller

via

Gutwürger

möhre

Jonathan Safran Foer, der mit Tiere Essen die neue Vegetarierbibel verfasst und die Diskussion über Ernährungsverhalten endgültig in den simplen Dualismus “Arme Tiere leiden vs Pflanzen futtern” überführt hat, präsentiert sich im Interview mit der Berliner Zeitung folgerichtig als Anführer jenes schlaffen, reakionären Wutbürgers, der hierzulande gerade die Wahlergebnisse bestimmt:

Er macht sich Sorgen, dass irgendwelche kulturellen Wurzeln verloren gehen:
Es ist wirklich traurig. Viele denken, dass der Trend zum Vegetarismus Menschen ihrer kulturellen Wurzeln beraubt, aber eigentlich ist die Massentierhaltung Schuld.

Betreibt Selbstkasteiung:
Erst vor zwei Tagen hatte ich Lunch mit jemandem, der sich gegrilltes Hähnchen bestellte. Und ich schaute auf seinen Teller und war überrascht, dass mir immer noch das Wasser im Mund zusammenläuft.

Findet, dass Kinder, diese ach so unverdorbenen, ursprünglichen Wesen sowieso die besseren Gesprächspartner sind:
Kinder denken so schön einfach. Sie führen uns vor, wie es um uns steht. Ich rede gerne mit meinem Sohn. Weil er sich nicht belügen lässt, weil er die richtigen Fragen stellt und mir zeigt, was wichtig ist im Leben.”

Technik, Internet und so sind eh doof, klar:
Ich habe zum Beispiel gerade beschlossen, am Montag meinen Blackberry zurückzugeben. (…) Ich bin auch nur ein Mensch, und das Internet ist eine Droge. Es ist nicht so, dass ich unruhig werde, hibbelig, wenn ich es nicht benutzen kann. Aber ich denke, es schränkt uns ein. (…) Wir haben nur einen Fernseher im Haus, und der steht in einem Raum, den fast niemand benutzt. Deshalb interessiert meinen Sohn das auch nicht weiter. Ich denke, das Beste ist, ein Limit zu setzen.” Read the rest of this entry »

Das Wort zum Montag

Der Hass muss nur lebendig genug sein, dann lässt sich aus ihm große Freude ziehen, nicht Ambivalenz, nicht die Freude am Hassen, sondern die Freude, all das zu zerstören, was das Leben verletzt.

Gilles Deleuze: Foucault
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