“London hat nicht erst durch die Aufstände im Sommer 2011 die Paranoia der Orwellschen Dystopie internalisiert. An jeder Ecke sieht man die CCTV-Überwachungskameras und immer wieder auch Schilder, die auf eine ‘good behaviour zone’ hinweisen, eine weitere Maßnahme der Politik gegen ‘antisocial behaviour’. Grundsätzlich sind zwar alle verdächtig, doch meistens reduziert sich das Raster auf drei Attribute: schwarz, jung, männlich, was genau der Zielgruppe von Grime entspricht … Read the rest of this entry »
Was Bono und Qaddafi nicht gemeinsam haben
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Bono hat eines, John Lennon eines und Jacqueline Onassis auch: Ein eigenes Brillenmodell. Während sich bei ihnen das konstante Tragen eines spezifischen Modells zu einer Stilidentität auswächst und sie mit dem angestaubten Modell einer betonfesten Identität das Gegenüber versuchen zu bannen, haben sich längst trickreichere Praktiken des Sonnenbrillentragens etabliert. Wie kein anderer steht dafür Muammar al-Qaddafi. Dabei kümmert er sich recht wenig darum, ob das Tragen unterschiedlicher Modelle sein öffentliches Image destabilisiert und den Kult um seine (Brillen)Identität beschädigt. Das man aber selbst aus diesem Wildern in den Stilen noch eine Identität destillieren kann, meint George Pendle in der Zeitschrift Bidoun – mit weitreichenden politischen Implikationen.
„His tastes are too protean for any one style to stick. Yet this very shifting of facades has become the defining feature of his own mercurial image—enemy of the West, friend of the West, advocate of Arab unity, advocate of African unity, aviator, wayfarer. His sunglasses conceal nothing. They reveal him. His capricious nature is reflected in the ever-changing fashions of his face. No point trying to peer behind the glasses: the real Qaddafi can be found in the shades.“
TAKE THAT
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Medinat Weimar – Die Bewegung zur Gründung eines jüdischen Staates in Thüringen
Wer Ronen Eidelmans Bewegung gerne beitreten möchte, kann das noch bis 19. Januar im Jüdischen Museum in Berlin erledigen. In der dort stattfindenden Heimatkunde-Ausstellung hat die Medinat Weimar-Bewegung ein Büro.
Free Oz
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„Graffiti ist nicht gewollt. Es ist unerwartet. Die meisten Menschen nehmen Graffiti gar nicht war. Nur Kinder, die sehen das. Wenn ich zum Beispiel in einer fremden Stadt bin merke ich mir keine Straßennamen oder Kreuzungen, ich orientiere mich an Graffitis und Tags … Für Geld kannst du heutzutage jede Fläche haben, es fragt keiner nach Sinn oder Ästhetik. Da sind nackte Ärsche auf dem Werbeplakat und jeden Tag laufen Kinder dort entlang und starren drauf. Was ganz schön im Arsch ist, ist nicht unsere Moral, sondern die der anderen … Wenn ich sehe, was die aufs Dortmunder U für einen Screen gebaut haben, während Schwimmbäder und Kindergärten geschlossen werden, wird mir schlecht. Wir schmeißen ja keine Steine, wir malen bunt. Und wir kommen in Frieden … Ich glaube, dass viele Sprüher kriminell geworden wären, wenn sie nicht angefangen hätten zu sprühen.“ (Sprayer aus einer Stadt im Ruhrpott in einem Interview mit Christina Hahn in Ruhrbarone 02/2010)
Und wieder mal: WM-Quatsch.
Bevor der WM-Quatsch samt Schwarzrotgold-Nerverei (wieder) von vorne losgeht: Ein Veranstaltungshinweis von unserer Seite,
heute Abend um 19 Uhr im Tristeza in Berlin-Neukölln:
“ Am 22. Juni 2011 wollen wir mit euch die Fußballweltmeisterschaft der FRAUEN diskutieren, die vom 26.Juni bis 17.Juli in Deutschland statt findet. Dafür wird Dieter Bott seine Beobachtung der Medienbilder über die nahende WM mit uns teilen. Anhand von Beispielen aus der BILD und der EMMA sollen folgende Fragen diskutiert werden: Welches Frauen- und Männerbild wird massenmedial vermittelt? Fördert das die gesellschaftliche Emanzipation, wenn Männer und Frauen “UNSEREN MÄDELS” die Daumen drücken? Und was hat das alles mit Nationalismus zu tun? Dieter Bott ist Hochschuldozent. 1968 gründete er das erste Anti-Olympische Komitee und formulierte schon damals linksradikale Thesen:
GEGEN den SPORT – und FÜR DIE BEWEGUNGSLUST!
Seit 15 Jahren wertet er täglich die BILD-zeitung aus. Seit 30 Jahren erforscht er die Fußballfans nach Maßgabe ihres konformistischen Potentials und bildet Sozialarbeiter aus, die in gewaltförmigen und konformistischen Milieus arbeiten.
Die Veranstaltung wird präsentiert von den Naturfreunden Berlin in Zusammenarbeit mit der Naturfreundejugend Berlin.
22. Juni 2011// 19.00 Uhr// Tristeza Café- und Kneipenkollektiv”
Shirt über Linke Shirts.
Long Lost & Gone
Huch, da fehlt doch wer:
Die chassidische Zeitung Der Tzitung hat Hillary Clinton vom mittlerweile weltberühmten Foto entfernt. Da hat ihr wohl auch die mitfühlende Pose wenig genützt: Ultrareligiöse möchten Frauen eben am liebsten komplett verschwinden lassen. Read the rest of this entry »
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