Noch mehr Platz für Mittelmaß

hate nina dreiundzwanzig

Eigentlich sollte hier ein Report über die Mens Fashion Week in Paris stehen, die letzten Montag zu Ende gegangen ist. Doch leider lag ich an zwei von drei Tagen, die ich in der Stadt war, krank im Bett und konnte nicht den Bruchteil dessen sehen, was geplant war.

Immerhin, zur Raf Simons Show hatte ich es geschafft. Doch da wurde es dann noch ernüchternder. Schon vor dem Einlass gab es nur ein Gesprächsthema: Diese wird Raf Simons‘ letzte Kollektion, anscheinend kann das Haus schon seit langem seine Rechnungen nicht mehr bezahlen. Was? Einer der klügsten Köpfe der Mode soll pleite sein?

Als ich Mitte der Neunziger zum ersten Mal ein Teil aus Simons‘ Kollektion kaufte dachte ich, endlich ist auch die Männermode in der Moderne angekommen. Simons war es, der die Männer seit 1995 endgültig vom Volumen der Achtziger befreit hat. Die klare Vision des Meisters hat sich vor allem immer in seiner Konfektion – Sakkos, Anzüge, Mäntel – manifestiert.

Der „neue Anzug“, wie er damals betitelt wurde, brauchte zwar eine Weile, bis er im Mainstream angekommen war, aber er begleitet uns bis heute: schmale Schulter, schmales Revers, schmale Gesamtsilhouette. Oft wird dieser Erfolg Hedi Slimane zugeschrieben. Ich wage aber zu behaupten, dass Simons den Weg für andere clevere Köpfe wie Slimane erst geebnet hat.

Simons schien mir immer einer der letzten Denker in der Mode zu sein, die ein anspruchsvolles Produkt dem Kommerz überordnen. Was soll aus der Mode werden, wenn es nicht einmal renommierte Häuser mit großen Namen wie dem von Raf Simons schaffen, langfristig zu überleben?

Nun wissen wir natürlich nicht, woran es liegt, dass Simons – zumindest vorübergehend – die Türen schließen muss. Ein guter Designer ist nicht immer auch ein guter Geschäftsmann. Trotzdem bleibt die Frage: Ist auf dieser Welt nur Platz für Mittelmaß?

Das Gegenteil von gut gemacht ist gut gemeint

Ach, wir lieben diese Stadt. Immer was los, immer was zu tun. Und genügend Elend um das sich Hobby-Weltretter kümmern können. Mit der Hilfe des crazy Social-Webs haben sich ein paar gute Menschen (unter anderem der hier) zusammen gefunden und eine Kältenothilfe gegründet. Sie sammeln Essensspenden, suchen leerstehende Häuser und wollen einen Bus besorgen, um die Obdachlosen dieser Stadt “aufzusammeln”. Wenn es gut läuft, schaffen sie das bevor der Winter zu ende ist, wenn es schlecht läuft, haben die professionellen bestehenden Kältenothilfe-Strukturen eben ein paar Spendenbereite weniger in diesem Jahr.

Naja, nun machen sie auch eine Spendengala zu der sie unter anderem Nina Hagen verpflichten konnten. Dr. Motte war auch mal mit dabei. Aber jetzt nicht mehr. (Siehe Video). Auf jeden Fall finden das alle ganz gut und helfen fleißig mit unterstützenden Posts und so.

Aber das Beste, auf der Homepage und facebook kann man fast live mitverfolgen, wie der cracksüchtige Will wieder zu seiner Familie gebracht wird, erfährt, dass Cracksüchtige viel Tabak rauchen und unordentlich sind und wenn ein Obdachloser gerettet werden konnte, wird das auch gemeldet:

“Wir haben gestern Jürgen aufgenommen und werden Ihn betreuen! Herrlich  ist dess… diesmal haben Nina,Maria und Ich ihn ausfindig machen können.”

Großes Kino.

Wer lieber bereits bestehende Projekte und professionelle Hilfsangebote unterstützen möchte, das geht zum Beispiel hier und hier.

„Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.“

Am 27. Januar befreite die 322. Infanteriedivision der 60. Armee der I. Ukrainischen Front unter dem Oberbefehl von Generaloberst Pawel Alexejewitsch Kurotschkin die Menschen im Vernichtungslager Auschwitz.

Hörma

hate nina zweiundzwanzig

Waffenwetter (höhö) ist ideal für Hörspielkram. Weiß jeder. Auf der Seite von Bayern 3 kann man sich immer noch die 12 Stunden-Vertonung von Dietmar Daths Die Abschaffung der Arten, die er gemeinsam mit Mouse On Mars angestellt hat, anhören und runterladen. Wenn das nix ist.

Nice

Aus Hamburg kommen deo&z-man und spielen in Berlin am Donnerstag bei der Gegenkultur und am Samstag bei den Bachstelzen.

You get the picture

Woran merkt man, dass in Berlin die Fashion Week anfängt? An den Hass-Posts auf Facebook. „Fässsschhöööön“, „Die Bread and Butter kann mich mal“, „Noch ein Hipster in Röhrenjeans und ich raste aus!“ – you get the picture.

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Ciao Villa…

Drei Mal haben wir in der Villa ausschweifend und lange gefeiert. Jetzt ist leider Schluß, die Villa macht zu. Sol Tight war lange Jahre Resident dort und liefert zum Ende einen persönlichen Rückblick samt passendem Soundtrack: Read the rest of this entry »

The Price You Pay

hate nina einundzwanzig

Es gibt übrigens immer noch HATE.-Shirts im AUDIOLITH-Shop. Für Mädchen und für Jungs. Theoretisch.
15 EUR das Stück.

How Low Can You Go?

hate nina neunzehn
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Uns Paule tut was für die Truppe…

Eigentlich dachten wir immer . Dass vor allem rosapolobehemdete Konstantins und modebloginspirierte Annabelles aus Düsseldorf, die ihr Leben mit Golfcabrioabenteuern und BWL-Studium veröden, den Paule rischdi geil finden, dafür kann er ja nichts und auch die Milliarden, die er nun pro Auftritt verdient seien ihm gegönnt, aber Fette Beats fürs Vaterland? Wirklich?

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