Hass im Theater: Wider die Natur

Wer heute, am Sonntag Abend, in Berlin ist und weder Bock auf Afterhour noch auf Tatort hat, könnte zum Beispiel ins Maxim Gorki Theater gehen und sich dort das Stück “Wider die Natur! oder Die Desintegrationsmaschine” von Juri Sternburg anschauen:

Der Wissenschaftler Vidar Arsen ist äußerst fett. Er frisst und frisst und frisst die Welt in sich hinein. Denn Essen ist bei ihm Staatsräson. In einem Restaurant mit zwielichtigen Gestalten wie dem Staatsanwalt, dem die Artikulation schwer fällt (kein Wunder, ist er doch mit einem goldenen Löffel im Mund geboren), der undurchsichtigen Rigani Waukeen, die fremd ist und dennoch stadtbekannt, und dem Kellner, der wie ein Satellit um die drei kreist, um Nachschub zu liefern, zieht man sich gegenseitig an oder stößt sich ab, wie elektrische Teilchen. Oben in der Wohnung wartet der kleinwüchsige Butler Göring mit der Desintegrationsmaschine und einem Plan, die Weltgeschichte auf Null zu setzen, um einen Neuanfang starten zu können, fernab von allen Ideologien. Lets get ready to rumble!

Dass ein Text vom gleichen Autor, mit dem gleichen Titel und einer ganz ähnlichen Handlung auch in der HATE#9 erschienen ist, trägt zur Redaktions-internen Begeisterung bei, ist natürlich aber bei weitem nicht der einzige Grund.

Alle Infos gibt’s hier.

Juri Sternburg – Sammeln Sie Herzen?

Wir haben es bereits angedeutet; am 30. März erscheint HATE#9 und wir machen eine Party, daher veröffentlichen wir in den nächsten Tagen nach und nach die Texte aus HATE#8. Los geht es mit Juri Sternburg:

 

Sammeln Sie Herzen?

Die Frage kommt etwas unvermittelt und ist außerdem etwas zu intim für meinen Geschmack. Morgens halb zehn in Kreuzberg – wo ist mein Knoppers? Reihe 7, Regal 9, bei den Süßwaren natürlich. Die Kassiererin erwartet wohl immer noch eine Antwort, aber nicht mit mir. Ob ich Herzen sammel’ und von wem die dann stammen und ob die gebrochen sind oder nicht, was geht das die Trulla an Kasse 4 an. Die Falckensteinstraße ist besonders Grau in Grau heute, Read the rest of this entry »

Go Juri!

Wir haben uns sehr gefreut, als wir gestern Nacht im Radio die Nachricht hörten: Juri Sternburg erhält im Rahmen des Stückemarkts des Theatertreffens den Förderpreis für neue Dramatik. Sein Stück “der penner ist jetzt schon wieder woanders”, wird somit am Berliner Maxim Gorki Theater uraufgeführt und Geld gibt es noch dazu.

Juri Sternburg ist Autor von wunderbaren Kolumne in der taz und hat uns für HATE#8 ebenfalls mit einem Text beehrt. Außerdem hatte er auf der Party zum Hefterscheinen das beste T-Shirt an und die dreistesten Freunde dabei.

Alles gute!

Aktuelle HATE

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