HATE
0Dealer? Abschieben! Kreuzberg einig Zombieland…
Die mehr oder weniger autochthone Bewohnerschaft in Kreuzberg hat ein Problem. Ein Problem, das sie mit den meisten Deutschen teilt: Menschen mit einer anderen Hautfarbe. War es in den bundesrepublikanischen 80ern die Angst, dass wahlweise Arbeit oder Frau vom “Gastarbeiter” aus der Türkei weggenommen werden, stört sich das Kreuzberger Grünen-Milieu, aufgepeitscht von Schupelius und der BZ, daran, dass man im Görlitzer Park Gras kaufen kann, da mit diesem Handel die heimische Scholle streitig gemacht wird. Das evoziert jedoch ein neues Problem, denn der ganz normal stumpfe Rassismus passt nicht zum toleranten Selbstbild jenes Kreuzberger Grünenmilieus. Eigentlich sollte man sich nicht ernsthaft mit den Blocktreffen solcher Menschen auseinandersetzen, die taz war jedoch dabei als Problemlösungsansätze diskutiert wurden (Also etwa den Bau eines Coffeeshops, um den Flüchtlingen, die sich ein paar Euros durch das Verticken hinzuverdienen, die Arbeitsgrundlage zu entziehen) und es war alles noch viel gruseliger als man es sich in seinen kühnsten Alpträumen ausmalen würde:
Wollpulliträger sind ebenso gekommen wie intellektuelle Mittdreißiger mit eckiger Brille und Grauhaarige im beigefarbenem Anorak. Wie das in Kreuzberg so ist, duzen sich alle. Es wird auch gleich aufgeregt abgestimmt, dass Fotografen, die das Publikum ablichten, nicht erwünscht sind.
Gleich zu Beginn meldet sich die Arierin zu Wort, die konstatiert, dass das Boot voll ist:
Eine blonde Frau formuliert ihr Unbehagen: „Ich finde einen Coffeeshop okay. Aber wenn dann halb Europa hierherkommt, das hält die Gegend nicht aus.“
Damit ist sie nicht weit entfernt von jenem Herren, den einfach die Optik stört:
Ein Mann mit Glatze moniert, so viele Schwarze, das sei ein „ästhetisches Problem“
Aber auch der klassische 10er-Jahre-Kreuzberger darf mit der Forderung nach law and order nicht fehlen:
Ein junger Mann brüllt, ihn interessiere das ganze Legalisierungskauderwelsch nicht. Er wolle, dass die Polizei im Park eine 24-Stunden-Schicht schiebe.
Am 9. November wird im Park übrigens wieder diskutiert; eventuell genau der richtige Zeitpunkt, um sich auch mal wieder im heimeligen Wohlfühlkiez antifaschistisch zu betätigen?
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