Lifestylelösungen
“Das finden auch Leute gut, die gar nicht unbedingt Revolutionäre werden wollen. Das finden Leute gut, die noch vor zwei Tagen beim Yoga oder beim Kieser-Training ihre Probleme gelöst haben und die auch jetzt nicht Linksradikale oder Revolutionäre werden wollen. Aber die einfach aus dieser Verbindung heraus die Inspiration nehmen, „Ja, da kann man vielleicht auch andere Verbindungen herstellen“. So funktioniert auch die Hermann-Hesse-Lektüre. Man bekommt irgendwie gesagt, wenn man nur auf seine innere Stimme höre und das übertrüge … So funktioniert das, glaube ich. Und außerdem kommt noch dazu, dass diese Art von Linksradikalismus nicht so angstbesetzt ist. Niemand bekommt das Gefühl, morgen muss ich mit einer Kiste Molotow-Cocktails in meinem Transporter irgendwo vorfahren. Sondern, dass es eben eine Sache der Einstellung, der Lebensformen sei. Und das ist einfach jenseits der Zielgruppe „Linke“ attraktiv.”
Pascal Jurt hat mit Diedrich Diederichsen über den Erfolg des Buchs Der kommende Aufstand gesprochen. Ein äußerst lesenswertes Interview.
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Aufstand kommt von Aufstehen
Kommenden Sonntag Abend diskutieren die Gruppen TIQQUN, Terminal 119 und die hiesige TOP B3rlin darüber, warum auf Staatskrise und Europleite einfach kein Aufstand folgen will.
Der Titel der Veranstaltung lautet L’Insurrection Et Moi. Los geht es ab 19h im Clash in der Gneisenaustraße 2a in Berlin. Read the rest of this entry »
Aber ich bin doch ein Jutebeutel
Paul Linke-Ufer, Berlin-Kreuzberg
Wären es doch bloß nur die Touristen gegen die die Heimat zu verteidigen ist, wenn diese in Horden ins beschauliche Kreuzberg einfallen. Aber auch in anderen Belangen muss Flagge gezeigt werden. Schließlich weiß man seit Fukushima (sic), dass Atomkraft nicht die Lösung für Energieengpässe und das Problem der qualmenden Schlote sein kann. Und so formieren sich Land auf, Land ab die neuen „Wutbürger“ und kämpfen mit falschen Mitteln für richtige Dinge. Dass die Wutbürger einträchtig mit den Staatsbürgern in ein und demselben Garten zu grillen pflegen, muss hier nicht gesagt werden. Wer während einer Sitzblockade , enttarnt sich von selbst. Schon wird der Ökologie-Komplex zur nationalen Aufwertungskampagne und Umweltschutz zu Heimatschutz.
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Text: PHILIPP GOLL
Der Hipster ist eine gebeutelte Gestalt. Alle hassen ihn, verkünden seinen Tod oder streichen seine Existenz gleich ganz durch. Dabei hat er es von sich aus schon nicht leicht. Permanent im Modus des Cool Hunting, streift er durchs Internet und stiefelt durch die Metropolen; Immerzu verstrickt in den Behauptungskampf im Namen der stiltechnischen Überlegenheit ist sein Status prekär, da sein Spezialwissen über die Strategien des Distinktionsgewinns, bezogen über Blogs und andere Infobörsen, praktisch für jeden zugänglich ist und immer schon ein alter Hut sobald publik gemacht. Und außer seinem exklusiven Wissen hat er eben nicht viel, der Hipster. Read the rest of this entry »
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