Berliner Feuilleton

Jan Fleischhauer ist keiner von den Guten. Im Gegenteil. Sonderlich viel verstanden hinsichtlich der Beschaffenheit der Welt hat er einfach nicht. Ein Nationalkonservativer mit Mutterkomplex ist er, den man getrost ignorieren könnte, wenn er in seinem Beitrag zur hysterisch-peinlichen Schirrmacher-Steinfeld-Egalo-Debatte nicht so präzise und in wenigen Worten den deutschen Feuilletonbetrieb beschrieben hätte:

Feuilleton ist in erster Linie Peergroup-Journalismus: Der eigentliche Adressat sind nicht die Leser, von denen der Chefredakteur ständig quasselt, sondern die Kollegen in den anderen Kulturabteilungen, also etwa 200 bis 300 Leute, die hoffentlich gehörig davon beeindruckt sind, wie virtuos man die Pussy Riots durch die Adorno-Mühle gedreht oder ein völlig unauffälliges Bürogebäude zum hässlichsten Hochhaus Berlins erklärt hat. Man teilt sich die Vorurteile, die Kneipen und praktischerweise auch die Wohnviertel, also etwa fünf Kilometer rund um das Grill Royal in der Mitte der Hauptstadt.

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