„Wir sind ein Bild aus der Zukunft“ heißt es ab morgen Abend im Berliner Theater HAU3.

Aufbauend auf einer Idee der Performerin und Journalistin Margarita Tsomou und des Theoretikers und Autors Tim Stüttgen versammelt sich für „Wir sind ein Bild aus der Zukunft“ eine interdisziplinäre Gruppe von Künstlern aus unterschiedlichsten Bereichen, die das Stücck intermedial und kollektiv gestalteten:

Vom Electro-Musiker Can „Khan“ Oral zu der bildenden Künstlerin Katrin Mayer, vom queeren Wiener Theatermacher Gin Mueller über den b_books-Filmemacher Nicolas Siepen bis zum Performer Julian Meding.

und darum geht’s:

„Wir sind ein Bild aus der Zukunft“ stand während den Athener Riots 2008 auf den Hauswänden gesprüht – wir, die Forscher_innen eines militanten Youtube-Senders, verstehen dieses Graffiti als Prophezeiung.
Wir sind die selbsternannten Kinder von Gabi Teichert, die ihre Mutter in der Zeit-forschenden Lehrerin aus Alexander Kluges Film „Die Patriotin” fanden. In einem Sende-Studio schließen wir uns zusammen, um den Stand der Endzeit zu analysieren, die gekommenen Aufstände zu dokumentieren und den queeren Kommunismus herbei zu fabulieren. Es geht um nichts weniger als eine revolutionäre Recherche: was könnten die Bilder der Zukunft sein?
Um in den Zeiten der Apokalypse, im aufflackernden Blitz der Zerstörung, das Potenzial des Messianischen einzufangen, präsentieren wir Zukunftseinschätzungen: wir sprechen mit Spezialist_innen wie dem linken Philosophen Franco „Bifo“ Berardi, überprüfen die Visionen von Wahrsagerinnen und die Prognosen der Future-Händler an der Börse. Wir trainieren für Real Democracy-Squares, bedrohen Technokraten und lachen über den Euro-Gau.

The Time is out of Joint: Wir suchen Anzeichen für eine andere Zeit, weil uns das Ghetto der Gegenwart nicht genug ist. Wir bieten Bilder des Ausnahmezustands und Diagramme der Krise, den Voluntarismus des Kollektivs und die Utopie der Commons. Wir pre-enacten die Interventionen von Morgen und tanzen an den Abgründen von Gestern. Die Jetzt-Zeit drängt, seid bereit…

WIR SIND EIN BILD AUS DER ZUKUNFT
26.04.2012 / 20.00 UHR / HAU 3
27.04.2012 / 20.00 UHR / HAU 3
29.04.2012 / 20.00 UHR / HAU 3
30.04.2012 / 20.00 UHR / HAU 3

BILD VIA RAGEO.

Category: News, Relevanz

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2 Responses

  1. Nerdonia says:

    wie wahr! -und nen rassistischen Unterton hat auch so manches heute:
    siehe
    Sturm auf die Akropolis: Der reaktionäre Geist des Griechen-Bashings
    Von Michel Buckley und Gerd R. Rueger
    16. April 2012/20 Kommentare

    Der mediale Rechtspopulismus setzt heute nicht mehr auf den traditionellen Rassismus des Kolonialismus und Nazionalsozialismus, sondern auf einen modernisierten Ethno-Rassismus nach Huntingtons “Kampf der Kulturen”. Die Griechen wurden in diesem Sinne in Deutschland zum Prügelknaben und Sündenbock für die von der Finanzindustrie verursachten Krise gemacht.

    Von ARD über BILD bis Bertelsmann polemisierten die Medien gegen ein Land, das bislang als Wiege des abendländischen Kultur galt. Theodor Heuss bezeichnete die Akropolis einst neben Golgota und dem Kapitol als einen der Hügel, auf denen Europa gründet. Gut 60 Jahre später durfte der Bertelsmann-Journalist Walter Wüllenweber bei der Talk-Masterin Anne Will über seinen “Offenen Brief an die Griechen” verkünden, das Volk der Hellenen hätte sich “unser Misstrauen redlich verdient”. Visuell unterstützt wurde dies von eingespielten Bildern prall gefüllter Fleischplatten, feiernden Griechen serviert zu fröhlichen Sirtaki-Klängen. Bis heute setzt sich die ethnorassistische Kampagne fort, findet immer wieder neue Nachahmer, wenn Milliarden-Programme zur Bankenrettung via griechischer Staatsschulden anstehen…
    rest hier http:// le-bohemien.net/2012/04/16/sturm-auf-die-akropolis/

  2. So kann es gehen, wenn ein gnadenloses Spar-Terror-Regime den Friedensnobelpreis kriegt, dann gibts kein Halten mehr:

    Athen: Fordert die Troika Inseln?
    Gerd R. Rueger, 12.10.2012
    Hat die Troika gefordert, Menschen von dünn besiedelten griechischen Inseln umzusiedeln? Durch Einsparungen an Infrastruktur wären so weitere Etat-Kürzungen möglich, doch das Finanzministerium in Athen dementierte. Ca. 227 der griechischen Inseln sind bewohnt. Athen unterhält auf diesen Inseln Schulen, medizinische Versorgung, Fährverbindung und fördert traditionell die Inselbevölkerung. Die “Bild”-Zeitung hatte mit der Forderung nach Insel-Verkauf 2010 einen Eklat verursacht.
    Das griechische Portal Protothema brachte die Meldung zuerst (vielen Dank an Leser Prometheus) in: “Die Troika verlangt griechische Inseln zu evakuieren, deren Bevölkerung die 150 Bewohner nicht überschreitet”…Zwischen-Überschrift: “Thomsen ist verrückt geworden. Jemand muss ihn zurückpfeifen!” Troika-Sparkommissar Thomsen wirds nicht gefreut haben. mehr…
    http://jasminrevolution.wordpress.com/2012/10/12/athen-fordert-die-troika-inseln/

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