Die Jungle World hat mit Maryam Namazie von der britischen Kampagne One Law for All gesprochen:

Wir kämpfen gegen alle religiösen Gerichte, da sie diskriminierend, frauenfeindlich, homophob und einfach nicht mit den Bürgerrechten des 21. Jahrhunderts vereinbar sind. Aber unser Widerstand hat eine antirassistische und menschenrechtliche Perspektive – das festzuhalten, ist uns wichtig, da sich auch die radikale Rechte gegen die Sharia-Gerichte wendet – aber aus einer rassistischen und migrantenfeindlichen Perspektive.

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Die wachsende Zustimmung zu Sharia-Gerichten hängt damit zusammen, dass man Leuten keine andere Wahl lässt und sie in eine Ecke drängt. Aber es gibt keine homogene islamische Gemeinschaft, und die Rede von der »islamischen Gemeinschaft« ist Teil eines Islamisierungsprozesses. Wir sagen, wenn man für Muslime und überhaupt Menschen mit all ihrer Unterschiedlichkeit eintreten will, muss man als Minimum gleiche Rechte fordern. Und gleiche Rechte bedeutet ein gleiches, säkulares Recht, welches das Resultat jahrhundertelanger harter Kämpfe etwa der Frauen- und Arbeiterbewegung ist.

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Das Problem ist, dass die radikale Rechte das Thema Sharia an sich gerissen hat, und das macht es für viele Leute sehr schwer, sich dagegen auszusprechen, denn niemand will Rassismus fördern. Und dann gibt es die progressiven und linken Kräfte, die praktisch pro-islamistisch sind und jede Kritik an Islam und Islamismus als rassistisch und islamophob bezeichnen. Auch das bringt Leute zum Schweigen. Aber Schweigen kann praktisch rassistisch sein, denn es ist zutiefst rassistisch, wenn Menschen unterschiedliche Rechte zugestanden werden und sie mit unterschiedlichen Standards behandelt werden, wie es für muslimische Frauen bei Sharia-Gerichten der Fall ist.

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